Nazareth Panadero

Encounters

© Claudia Kempf

„Das Leben mit Pina war so faszinierend. Kein Tag war wie der andere, es gab so viel zu erfahren“. Deshalb ist Nazareth Panadero so lange in der Compagnie geblieben – sie gehört seit 1979 zum Ensemble des Tanztheater Wuppertal. Geboren wurde die Spanierin 1955 in Madrid. Sie studierte dort klassischen Tanz am Konservatorium unter Ana Lázaro und Juliette Durand und in Saragossa unter Maria de Ávila. Nach einem zweijährigen Engagement am Ballet-théatre contemporain d'Angers von 1976-78 besuchte sie in Paris das Studio von Peter Goss und tanzte im Ballet de Poche. 1979 gastierten Pina Bausch und ihr Tanztheater mit Blaubart in der französischen Hauptstadt. „Ich war überwältigt und wollte Pina Bausch unbedingt kennenlernen.“ So nahm sie mit ihrem damaligen Freund und späteren Mann Janusz Subicz an einem Vortanzen teil. „Ich war so beeindruckt von Pinas Präsenz, aber auch von ihren Tänzern“, sagt Nazareth Panadero. Und obwohl die Choreographin nicht wusste, dass die Spanierin und der polnische Janusz ein Paar waren, hat sie damals beide engagiert. So kam Nazareth Panadero nach Wuppertal.

„Bis zum Schluss haben wir immer Neues erkundet. Es war immer wieder wie ein Anfang.“ In Pina Bausch sah sie eine große Künstlerin, der sie für ihre Konsequenz, ihre Sensibilität, ihren Mut, ihre Ehrlichkeit und ihre große Vorstellungskraft außerordentliche Bewunderung entgegenbrachte.

Sie ist noch in einer Reihe von Stücken zu sehen und überträgt einige ihrer vielen Rollen jüngeren Tänzerinnen und genießt dabei den Austausch mit dem Nachwuchs. Nazareth Panadero wurde im Jahr 2000 mit dem Andorra Preis und im Jahr 2014 vom spanischen König mit dem Premio Nacional de Danza ausgezeichnet. Im Jahr 2019 bekam sie die Medalla de Oro de Bellas Artes, eine der höchsten Auszeichnungen ihres Heimatlandes verliehen.